Foodsharing und FLAKE sind eng miteinander verbunden. Auf der einen Seite sind wir Mitspieler von Teilen statt Tauschen auch schon lange für foodsharing aktiv und haben unter anderem lange an der Weiterverbreitung gefeilt (yunity.org). Auf der anderen Seite räsoniert foodsharing mit der Idee der FLAKE: Auf vergangenen Festivals waren beide stets zusammen aktiv. Ebenso wie sich in Symbiose auch immer ein free-shop neben der FLAKE ergab. Denn das, was nicht in unmittelbarer Nähe zur FLAKE gelegen war, wurde an die FLAKE geschrieben und das, was unmittelbar zum Teilen vorhanden war, wurde neben die FLAKE gelegt: Lebensmittel, Kleidung, Schuhe, Spielzeug.

Das Foodsharing Festival, das zur Stärkung der Community im jeweiligen Bezirk und zur Verbreitung von foodsharing stattfinden sollte, fand zum dritten Mal in Folge in Berlin statt. Foodsharing ist vor ca. 5 Jahren in Berlin entstanden und war ein selbstorganisierter Prozess von Menschen, die es als richtig und wichtig empfanden,  Lebensmittel zu retten und zu verteilen. Ebenso wie damals die Idee von foodsharing aus Berlin sich weiterverbreitete, ist es an der Zeit weitere Foodsharing Festivals in anderen Städten entstehen zu lassen. Deshalb wurde neben der FLAKE ein Workshop initiiert: „Wie könnte das Foodsharing Festival 2018 aussehen?“ zu dem 15 Menschen kamen. Dabei kristallisierten sich drei Städte, die Interesse haben heraus: Gießen, Wien und Basel. Zur Verwirklichung dieser Festivals bedarf es in den jeweiligen Städten ein paar engagierte Menschen, die sich fragen, was ein foodsharing Festival und die Besucher brauchen, welche Ressourcen und Fähigkeiten zur Verfügung stehen und wie die Menschen in der Stadt zusammenwirken können.

Dabei ist es wichtig, dass eine Vernetzung mit anderen Initiativen angestrebt wird, sodass eine nachhaltige Infrastruktur entstehen kann, auf die andere solidarisch zugreifen können. Es bleibt mit Spannung abzuwarten, wie viele foodsharing Festivals es im nächsten Jahr geben wird.

Für das Festival selbst eigentümlich war, dass sich die FLAKE-Crew dazu veranlasst sah, einen foodsharing Fair-Teiler neben der FLAKE aufzubauen. Am Nachmittag des Samstags des foodsharing Festival kamen Menschen zu uns, die foodsharing kennen lernen wollten und Hunger hatten. Es gab allerdings kaum Essen in dem zentralen Fair-Teiler des Festivals – es wartete nur ein halbes Weißbrot und die Aussicht auf das spätere Abendessen, wo dann Essen für alle angeboten werden sollte. Da die Menschen aber gerade in diesem Moment Hunger hatten, sprachen wir mit einem Teil der Orga des Festivals und boten an, Lebensmittel, die im Lager zu Hauf lagen, in den Fair-Teiler zu legen. Das wurde uns allerdings verwehrt. Also gingen wir wieder zur FLAKE, um dort einen Fair-Teiler aufzubauen. Da kam uns spontan ein fleißiger Lebensmittelretter mit Gebäck, Gemüse und Obst entgegen. Wir leiteten ihn direkt zur FLAKE und schon war der Fair-Teiler entstanden und die Menschen kamen zahlreich herbei und aßen genüsslich, was andere schon zum Müll deklariert hatten. Die Aktion wurde von der Orga allerdings getadelt. Sie wünschten sich von uns, dass „Spontanität eingeplant werden würde“. Wir wünschen uns Kreativität und Vielfalt. Daher unterstützen wir die selbstorganisierten Prozesse hin zu weiteren foodsharing Festivals in unterschiedlichen Städten. Wenn ihr auch Bock habt ein foodsharing Festival in eurer Stadt entstehen zu lassen, dann haut rein 😉 – und meldet euch, wir unterstützen euch gerne!

…Butze für die Flake-Crew